Fahrzeuge der 3-Seenbahn e.V.

Ommi 51 618 999        
O: offener Güterwagen Länge über Puffer: 9,0 m  
mm: Ladegewicht über 20 t Eigengewicht:      12,3 t  
i: Muldenkippwagen Ladegewicht:  27,0 t  
    Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h  
         
    Gattung: Ommi 51  
    Wagennummer: 618 999  

In den 1950er Jahren erprobte die Deutsche Bundesbahn verschiedene Ideen, um die Entladung von Schüttgütern, wie Schotter, Sand oder Kohle rationeller zu gestalten. Bis dato mussten die offenen Güterwagen mit großem Personalaufwand von Hand entladen werden.
 
Das Entladen mit kippbaren Behältern war nicht gänzlich neu. In den Berg- und Hüttenwerken hatten sich sogenannte Kipploren beim Materialtransport etabliert. Die Westfälische Landes-Eisenbahn entwickelte nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit dem Maschinenbauunternehmen Orenstein & Koppel  einen Muldenkippwagen für Kalksteintransporte. Die Deutsche Bundesbahn übernahm diese Konstruktion und ließ von 1953 bis 1970 fast 4000 solcher Wagen der Gattung Ommi produzieren.
 
Die fünf Mulden sitzen erhöht auf einer Gitterkonstruktion und können nach beiden Wagenseiten gekippt werden. Durch die hohe Anordnung der Mulden kann direkt auf die Ladefläche eines LKW entladen werden. Nachteil dieser Konstruktion ist der hohe Schwerpunkt bei beladenem Wagen. So kam es nicht selten vor, dass aufgrund falscher Bedienung ein Wagen umkippte.
 
Ab 1986 verringerte die DB sukzessive den Wagenbestand. 1999 wurden die letzten Waggons ausgemustert.
 
Unser Wagen wurde 1967 durch die Deutsche Industriewerke AG in Berlin-Spandau gebaut. Nach dem Ende seiner Dienstzeit bei der DB gelangte er über die Prignitzer Eisenbahn zur Hohenzollerischen Landesbahn. Von dort konnte er Anfang 2011 erworben werden. Mit ihm kann die Entwicklung des Schüttguttransports vom einfachen offenen Güterwagen hin zum heute gebräuchlichen, sogenannten Selbstentladewagen anschaulich gezeigt werden.
 
Da der Wagen nach Einführung der internationalen Fahrzeugnummern 1964 gebaut wurde, erhielt er keine sechsstellige Wagennummer mehr. Um den Wagen dennoch im Betriebszustand der 1950er Jahre präsentieren zu können, trägt er bei uns die fiktive Wagennummer 618 999 nach dem DB-Nummernplan von 1951.

 





   
   
   
   
   
         

 

 

 






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