Anfang der 1930er-Jahre entwickelte die
Deutschen Reichsbahn Gesellschaft einen Personenwagen mit möglichst
niedrigem Gewicht für den Einsatz auf Gebirgsstrecken und Nebenbahnen
oder als Beiwagen für Diesel- oder Akkutriebwagen. Es entstanden die
sogenannten Einheits-Nebenbahnwagen. Die Gewichtsersparnis von bis zu
6 Tonnen pro Wagen erreichte man durch Schweißverbindungen statt
Nieten, Hohlrahmen und dünneren Blechen.
Wagen, die für den Einsatz auf Steilstrecken
vorgesehen waren, wurden mit einer Hildebrand-Knorr-Bremse
ausgerüstet. Diese Bremsbauart kann eventuelle Druckverluste im
Bremszylinder selbsttätig nachspeisen und beugt damit einem
Bremskraftverlust während der Talfahrt vor.
Beim Civ-34 85 796 handelt es sich um einen
Nebenbahnwagen, der als Beiwagen für Triebwagen gebaut wurde. Für
diesen Einsatz besitzt er eine Ofenheizung.
Er trug die Bezeichnung VB 140 224, später als
Beiwagen für Akku-Triebwagen EBA 177 026. Zuletzt wurde er als
normaler Reisezugwagen 85 796 geführt und in den 1960er-Jahren
ausgemustert.
Der 85 796 gelangte, wie viele andere Wagen auch, nach seiner Ausmusterung in den Bauzugdienst. Er kam über die Wutachtalbahn nach Gerolstein und von dort 2012 zurück in den Schwarzwald
und wurde als Arbeitsvorrat in Freiburg hinterstellt.
Der Civ-34 85 796 wurde teilaufgearbeitet ohne
Innenausbau übernommen. Leider zeigte sich an diesem Wagen im Rahmen einer
genauen Bestandsaufnahme, dass die Reparaturarbeiten nicht
zeichnungsgerecht ausgeführt wurden und hier teure Nacharbeiten durch
eine Fachfirma notwendig sein würden, um das Fahrzeug wieder für den
Betrieb zuzulassen. Die Möglichkeit, den Wagen als stationäres
Ausstellungsstück zu nutzen, wurde aufgrund hoher Transport- und
Aufarbeitungskosten verworfen, zumal es sich auch um einen
Triebwagen-Beiwagen handelt und keinen originalen „Höllentäler“.
Im September 2023 wurde er unter Entnahme aller wiederverwendbarer
Ersatzteile zerlegt.
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