Titisee-Neustadt
Dampflok zieht viele Besucher an

Von Gerold Bächle Hochschwarzwald.
Eine echte Attraktion: Der Dampfzug auf der Dreiseen- und Höllentalbahn zog am vergangenen Wochenende rund 400 Besucher pro Tag an.

Seit Ende Juli ist der historische Dampfzug wieder auf der Höllentalbahn und Dreiseenbahn unterwegs. Rund 400 Gäste pro Tag konnte die IG Dreiseenbahn am ersten Wochenende verbuchen.Damit kann der Verein im dritten Jahr der historischen Fahrten zwischen Seebrugg und Löffingen steigende Besucherzahlen verzeichnen.
Noch bis zum 22. August können Besucher am Wochenende eine Reise in die 1930er- und 1940er-Jahre unternehmen und Bahngeschichte hautnah erleben. 109 Jahre nach der Eröffnung der Höllentalbahn von Donaueschingen nach Neustadt am 18. August 1901 ist mit der Badischen Dampflok 58-311 die 40 Kilometer lange Strecke aus einer neuen Perspektive erlebbar.
Der historische Dampfzug mit vier Eilzugwagen und einem Gepäckwagen setzt sich samstags und sonntags morgens um 9 Uhr in Titisee langsam in Bewegung. Bis abends um 17 Uhr legt der historische Zug rund 120 Kilometer zurück. Am Bahnhof in Titisee werden Taschen und Koffer in den Gepäckwagen verladen, bevor die Dampflok die Steigung bis zum höchstgelegen Bahnhof der Deutschen Bahn auf 967 Meter über dem Meeresspiegel in Feldberg-Bärental angeht.
Die Passagiere können von ihrem Fenster eine wunderschöne Aussicht auf den Titisee und die Landschaft genießen. Weiter geht es nach einem kurzem Stopp vorbei am Windgefällweiher nach Schluchsee.
An der Endstation am Bahnhof in Seebrugg bietet sich eine schöne Kulisse aus den 1950er-Jahren. Nachmittags macht sich der Zug auf den Weg nach Löffingen auf der Höllentalbahn. Dabei werden mehrere Viadukte überquert und Tunnel durchfahren. In Löffingen wird dann auch Wasser nachgefüllt. Hier geschieht es mit dem Feuerwehrschlauch, in Seebrugg hat der Verein einen historischen Wasserkran restauriert, der seit Ende Juli im Einsatz ist.
Bereits im dritten Jahr verkehrt der historische Dampfzug auf der Strecke zwischen Löffingen und Seebrugg. Rund 30 Mitglieder der IG Dreiseenbahn kümmern sich dabei um die Gäste und den Zug, so hat etwa Vereinsmitglied Horst Jeschke mit einem Kollegen die Fahrkarten im Griff. In Originaluniform aus den 1950er-Jahren verkaufen und kontrollieren sie Fahrscheine und stehen für Fragen zur Verfügung.
Mit den 400 Fahrgästen am ersten Wochenende ist Vorsitzender Jens Reichelt "sehr zufrieden". Der Verein bietet neben den Dampffahrten ein vielfältiges Rahmenprogramm. Am 14. und 15. August wird 175 Jahre Deutsche Eisenbahn und 123 Jahre Eisenbahn in Südbaden in Seebrugg gefeiert. Am Bahnhof finden Güterverladevorführungen, wie sie in den 1950er-Jahren absolviert wurden, und Führerstandsmitfahrten statt.
Es gibt nicht nur eine Fotoausstellung, sondern man kann auch die E-Lock 44 bewundern. "Uns ist es gelungen die E-Lock, Baujahr 1944, als Dauerleihgabe vom Verkehrsmuseum in Nürnberg zu bekommen", freut sich Vorsitzender Reichelt. Diese war von 1936 bis 1979 und dann noch gelegentlich zwischen 1988 bis 1996 auf der Höllentalstrecke im Einsatz. Die Lok soll in den kommenden Jahren auch für Fahrten genutzt werden.