Pressebericht

Badische Zeitung 28.2.2013

Ein Eisenbahnmuseum in Seebrugg heißt das Ziel
IG 3 Seenbahn sorgt im kommenden Sommer für Dampf im Hochschwarzwald /
Mitglieder bestätigen Jens Reichelt als Vorsitzenden.



Auch im kommenden Sommer wird die IG 3Seenbahn wieder alte Dampfloks auf der Dreiseenbahn fahren lassen.
Foto: Ute Aschendorf



SCHLUCHSEE. Die Mitglieder der IG 3 Seenbahn kamen am Sonntag in der Seestation zur Jahreshauptversammlung zusammen. Der Verein der Eisenbahnfreunde, der unter dem Motto: "Wir machen Dampf für den Hochschwarzwald" seit 2008 nostalgische Dampfzugfahrten auf der Dreiseenbahn zwischen Titisee und Seebrugg sowie auf der hinteren Höllentalbahn von Titisee nach Löffingen anbietet, hat sich ein Eisenbahnmuseum in Seebrugg zum Ziel gesetzt.

Bei der Jahreshauptversammlung standen auch Wahlen auf der Tagesordnung. Vorsitzender Jens Reichelt aus Schallstadt wurde im Amt bestätigt. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Florian Jesse wird von Uwe Lipp aus Endingen abgelöst. Kassierer Martin Richter aus Müllheim kümmert sich weiter um das Geld.
Dreiköpfiges Vorstandsteam um vier Personen erweitert

Das dreiköpfige geschäftsführende Vorstandsteam wird durch vier weitere Personen ergänzt. Während sich Jens Reichelt um die strategische Planung samt Kontaktpflege zu Politik, Deutschen Bahn und Sponsoren kümmert, Fahr- und Dienstpläne erstellt und die Betriebsleitung in Seebrugg innehat, kümmerte sich der stellvertretende Vorstand bisher um die Personal- und Fahrzeugverwaltung, die Zusammenarbeit mit den Touristikern, den Infostand und das Marketing. Auch der Kassierer hat mehr zu tun als Kassenzettel abzuheften. Er kümmert sich zusätzlich um Uniformen, den Museumsbahnhof samt Bauplanung und Konzeptentwicklung.

Zum erweiterten Führungskreis gehören Carsten Bähtz aus Schluchsee, Dirk Oehmichen aus Löffingen, Horst Jeschke aus Titisee-Neustadt und Johannes Reiner aus Bötzingen. Bähtz ist verantwortlich für die Bereiche Catering, Festwirtschaft und Betonbau. Oehmchen ist als Werkstattleiter für Werkzeuge, Materialeinkauf und der gesamten Planung rund um Arbeitseinsätze verantwortlich. Reiner kümmert sich um Getränke und Souvenirs für die Reisenden. Jeschke betreut die Mitglieder und dokumentiert die Vereinsarbeit samt Fahrzeugen im Internet und auf Filmen.

Mit dem neuen von Jeschke produzierten 50-minütigen Film mit dem Titel "Faszination Dampfzug", blickten die Eisenbahnfreunde auf das vergangene Vereinsjahr. Der Film zeigt über morgendliche Arbeiten, wie das Anheizen der Lok einen Tag mit der Dampflok auf der Dreiseenbahn bis zu den Wartungsarbeiten am Abend. Weiteres Bildmaterial entstand beim historischen Bahnhofsfest in Seebrugg. Der Film gibt einen interessanten Einblick in die Vereinsarbeit, wird aber auch Geld für die Vereinskasse bringen. Jeschke berichtete, dass 2012 rund 400 DVDs voriger Filmproduktionen an Eisenbahnfreunde verkauft wurden.

Jeschke, der auch für die Mitgliederbetreuung zuständig ist, verkündete, dass der Verein 89 Mitglieder habe, von denen 14 im vergangenen Jahr beigetreten seien und zu denen auch ein Zugführer und ein Eisenbahner im Ruhestand gehören.

Die romantischen Dampfzugfahrten fanden im vergangenen Jahr an sechs Wochenenden im Sommer und zum Jahreswechsel vom 28. Dezember bis 1. Januar statt. Zum Bahnhofsfest in Seebrugg, das im August im Rahmen der Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen der Höllentalbahn stattfand, strömten Tausende von Besuchern zum Museumsbahnhof. Neben den Arbeiten, die zum Vergnügen von Gästen beitragen, wurde von den Mitgliedern in zahlreichen Einsätzen an den Gleisanlagen in Seebrugg gearbeitet. Kabel und Rohre für Strom und Wasser mussten verlegt werden und die Gestaltung der Ladestraße samt Erneuerung der Ladestraßenkante wurde vorgenommen.
200 000 Euro im vergangenen Jahr umgesetzt

Die Arbeiten erfordern nicht nur den vollen Einsatz der Mitglieder, sondern ebenso finanzieller Ressourcen. Der Kassierer berichtete von rund 200 000 Euro, die im vergangenen Jahr umgesetzt wurden. Der Verein habe eine schwarze Null erwirtschaftet, so Richter. Die Einnahmen gelangen durch Spenden, Zuschüsse, Sponsoring, Mitgliedsbeiträge, Fahrgelder aus dem Personentransport und dem Verkauf von Souvenirs in die Kasse und werden in die Infrastruktur des Bahnhofs Seebrugg, die Personalausbildung und den Ankauf musealer Schienenfahrzeuge und Fahrzeugmieten investiert.

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schluchsee wurde ein Antrag auf LEADER - Fördermittel gestellt. Zu den kommenden Arbeiten wird die Restaurierung von drei Eilzugwagen und einer Elektrolock gehören. Außerdem wurde in der Versammlung beschlossen, am Vatertag einen Vereinsausflug zum Eisenbahnmuseum in Horb zu unternehmen. Reichelt wies darauf hin, dass im Verein neue Mitglieder, die Eisenbahnluft schnuppern wollen, jederzeit willkommen seien. Besonders gerne würde er Interessenten aus den Hochschwarzwaldgemeinden in der IG 3 Seenbahn begrüßen.