Pressebericht

Badische Zeitung 11.08.08/

Zugfahrt mit Volldampf 
Viele Gäste sind am Wochenende mit der Museumsbahn durch den Hochschwarzwald gefahren


Von unserem Redakteur Sebastian Barthmes
HOCHSCHWARZWALD. Die IG Dreiseenbahn will die Eisenbahngeschichte des Hochschwarzwaldes wieder aufleben lassen. Die ersten organisierten Fahrten mit zwei Museumszügen waren als Gemeinschaftsprojekt der zehn Hochschwarzwaldgemeinden ein Erfolg. Viele Neugierige genossen die Fahrt als Passagiere, andere standen winkend oder mit dem Fotoapparat an der Strecke.

Ein Pfiff kündigte den Zug an, der von einer Dampflok der Baureihe 64 und einer Diesellokomotive der Baureihe 212 gezogen und geschoben wird. Aufregung macht sich am Bahnsteig in Seebrugg breit: Ehrengäste der IG Dreiseenbahn und sonstige neugierige freuen sich auf eine Fahrt in den Waggons der 50er und 60er Jahre. Seebrugg soll zum Zentrum der Eisenbahngeschichte des Hochschwarzwaldes werden und mit den Fahrten am Wochenende hat der Verein zusammen mit den Hochschwarzwaldgemeinden für das Projekt geworben. Und alle waren begeistert. Helmut Schweimler (Hotel Vier Jahreszeiten) erinnerte an die enge Verbundenheit des Tourismus in Schluchsee und im gesamten Hochschwarzwald mit der Eisenbahn. Die neue Bahnlinie brachte einst viele Urlauber in die Region, in Zukunft sollen Museumszüge als Attraktion für Feriengäste dienen. Für den Verein, der sich die Waggons und die Lokomotiven in Calw und am Kaiserstuhl geliehen hat, war der Probelauf ein Erfolg. Vereinsvorsitzender Jens Reichelt und seine Mitstreiter können sich der Unterstützung der Kommunen und des Landtagsabgeordneten Klaus schüle sicher sein. Und auch die Leader-Geschäftsstelle möchte gerne Geld geben, um in Seebrugg alte Gleisanlagen herzurichten. Auch mit der Nachfrage an Karten waren die Organisatoren zufrieden — ganz kundenfreundlich haben die Schaffner im Zug die Fahrkarten verkauft. Während in Seebrugg der offizielle Start war, bereiteten viele Schaulustige dem alten Zug in Löffingen einen großen Bahnhof. Unterwegs genossen es die Reisenden die Nase in den Wind zu stecken, was bei modernen Zügen nicht mehr möglich ist. Zeit lassen konnte sich der Lokführer und sein Heizer nicht. Schließlich durfte der Fahrplan der Deutschen Bahn nicht aus dem Takt geraten. Ein Lokführer der Bahn begleitete den Zug ehrenamtlich als Lotse, weil die Museumszugfahrer die Strecke noch nicht kennen und für den Funkleitverkehr auf der Dreiseenbahn noch nicht ausgebildet sind.http://img.badische-zeitung.de/leer.gif