12.08.2008 Südkurier
Löffingen
Bürgermeister kämpfen für Dreiseen-Bahn
VON GEROLD BäCHLE
Um die Dreiseen-Bahn wieder mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, starteten die Bürgermeister im Hochschwarzwald eine gemeinsame Aktion. Am Samstag und Sonntag luden sie zu einer Fahrt von Seebrugg bis Löffingen ein. Dafür hatten sie eine historische Lokomotive aus dem Kochtal angeheuert. Es gibt bereits Überlegungen, aus der Dreiseen-Bahn eine Museumsbahn zu machen.
Die am Wochenende eingesetzte Dampflok, so erklärte Jens Reichelt stammt aus dem Jahr 1937 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometer. Die erste ihrer Art wurde 1932 gebaut und wurde zunächst im Personenzugverkehr zwischen Villingen und Neustadt auf der Dreiseen-Bahn und der Höllentalbahn eingesetzt. Heute dampft sie als Museumsbahn im Kochertal.
Bei der Fahrt vor allem durch die Tunnels bei Rötenbach, Kappel und Neustadt wurden alte Erinnerungen wach: "Wie früher stinkt es im Tunnel", erklärt lachend Marianne Brugger, Ehefrau des Löffinger Bürgermeisters. Dass dies hoffentlich noch lange so bleibt, dafür kämpfen nicht nur die Bürgermeister der zehn Hochschwarwaldgemeinden, so Kreisrat Rudolf Gwinner, hier engagiert sich vor allem auch der Verein IG 3-Seenbahn. Wie toll diese Attraktion für die gesamte Bevölkerung sein kann, zeigte die große Resonanz und dies unterstrich Bürgermeister Meerstedter bei der Ankunft in Seebrugg. 18 Jahre lang wurde diese Strecke, die von der Höllentalbahn abzweigt, gebaut. Seit Jahren wurde versucht auf dieser historischen Strecke sogar den Gleisabbau voranzutreiben. "Glücklicherweise konnte hier ein Baustopp erreicht werden" so Jens Reichelt.
Doch nun gilt es gemeinsam für den Erhalt dieser Bahn zu kämpfen, die beste Werbung für den Erhalt war das vergangenen Wochenende als die Züge mit der Dampflok aus dem Jahr 1937 und die historische Diesellok aus den 60-er Jahren mit den entsprechenden Wagen an längst vergangene Zeiten erinnerte - Stress gab es nicht - gemütlich fuhr man dahin und konnte noch die herrliche Natur draußen vor dem Fenster genießen.
Förderverein
Der Verein IG 3-Seenbahn mit Vorsitzender Jens Reichelt kämpft für den Erhalt der Strecke, die als Museuumsbahn ausgebaut werden könnte. Hier könnten dann nicht nur historische Dampfloks und Dieselloks mit den entsprechenden Wagen verkehren, auch der Bahnhof Seebrugg sollte der nostalgischen Zeit angepasst werden. Hilfe bekommen die Eisenbahnfreunde von den zehn Bürgermeistern der Hochschwarzwaldgemeinden, den Landtagspolitikern wie Klaus Schüle und der Schwarzwald-Tourismus GmbH. Eine solche Museumsbahn könne den Tourismus aufwerten und dabei den gesamten Schwarzwald verbinden.
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